Amerika Blog

USA und andere Themen

Unterstuetzung fuer Abe

Joseph Gagnon glaubt auch, dass Abenomics notwending ist:

Although the BOJ’s plan to buy long-term bonds worth around 25 percent of GDP over the next two years is certainly bold, we simply do not know how bold is bold enough. Here are three steps the BOJ could take to increase the effectiveness of its policy: (1) accelerate already planned bond purchases in a flexible manner with an eye toward damping volatility in nominal bond yields; (2) dramatically raise the share of QE devoted toward purchases of equity, which may have larger economic benefits than purchases of bonds; and (3) increase the total volume of QE until inflation expectations in bond markets reach the 2 percent goal.

As the saying goes: in for a penny, in for a pound. The BOJ has staked its credibility on achieving 2 percent inflation within two years. Now is not the time to get cold feet.

Die Frage ist immernoch dieselbe: Der jetzige Zustand ist unhaltbar.  Wie schlimm kann es werden wenn wir es mal anders versuchen?

 

June 16, 2013 | Permalink | Comments (0)

Abenomics lebt!

Noah Smith erzaehlt uns was wirklich los ist.  Krugman sieht es aehnlich.

Der Deutsche kann es nicht glauben: Hoehere Inflation ist das Ziel einer besseren Geldpolitik!

Zinsen koennen nicht unter 0% fallen.  Wenn also nach, sagen wir mal, 1% Inflation (und dementsprechend die Zinsen niedrig sind) eine Konjunkturflaute kommt, ist nicht viel Raum um durch Geldpolitik die Konjunktur zu beeinflussen.

Theoretisch ist das Problem, dass die Loehne nominal nicht sinken, und das bei anderen Preisen oft aehnlich ist.  Dazu kommt dann, dass bestehende Schulden mit niedrigeren Preisen (oder weniger schnell steigenden) weniger gut zu bedienen sind.  Also bekommen wir eine "Bilanzrezession", also durch die Beschraenkten Budgets der Hersteller und Konsumenten koennen die fuer Wachstum wichtige Investitionen und Einkaeufe nicht taetigen. 

Na, dann muessen wir halt alle Leiden, oder?  Obwohl wir noch genauso viel wie vorher produzieren koennen.  Pervers.

 

June 13, 2013 | Permalink | Comments (0)

Tod von Abenomics?

Die Sueddeutsche sagt niemand glaubt an den Erfolg der Abenomics:

hat der Markt den Glauben an "Abenomics" verloren. Das Programm, mit dem Premier Shinzo Abe die seit zwei Jahrzehnten stagnierende Wirtschaft sanieren will, setzt sich einer aggressiven Lockerung der Geldpolitik, Konjunkturprogrammen und Strukturreformen zusammen. Letztere gelten als zu lau und zu wenig. Außerdem gibt es Anzeichen dafür, dass die Notenbank die wilden Renditen-Ausschläge auf dem Anleihenmarkt nicht unter Kontrolle bringt. Japan ist mit 240 Prozent der Wirtschaftsleistung verschuldet. Noch mehr Schulden kann Tokio sich eigentlich nicht leisten.

Aber Worthwhile Canadian Initiative sagt entweder ist Japan schon tot oder es wird ueberleben.

If Japan pays nominal interest rate i on government debt, and if Japan's Nominal GDP is growing at rate n, then Japan needs to run a primary surplus as a percentage of NGDP equal to (i-n)x(Debt/NGDP) in order to keep the Debt/NGDP ratio constant over time, and therefore sustainable.

Wer, wie ich (und Krugman), die Macht der Geldpolitik/-wertentwicklung als hoch einstuft denkt, dass die Wirtschaft (vor allem in Japan, wo Deflation Wirklichkeit ist) nominal schneller waechsen wuerde als der nominale Zins.  Also, dass die Schulden prozentual vom BIP sinken wuerden.  "Wuerden" wenn Abenomics konsquent weitergetrieben wird. 

Was heisst hier ueberhaupt Erfolg?  Wenn die Aktien steigen?  Oder die Wirtschaftsleistung?  Oder mehr Arbeitsplaetze?  Die letzen beiden sind normalerweise (nicht immer) ein und dasselbe.  Scheiss auf die Aktien!

June 13, 2013 | Permalink | Comments (0)

Abenomics funktioniert nicht?

Das sollte er mal in ein paar Jahren nochmal ansehen:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/summa-summarum-zu-abenomics-leichtes-geld-falscher-weg-1.1682396

Deflation schlecht, aber Waehrungsschwaechung noch viel schlimmer.

OK, erst einmal muss gesagt werden, dass Japan schon seit ueber 20 Jahren Probleme hat.  Die Probleme in 4 Monaten loesen zu wollen waere etwas vermessen.

In diesen letzten 20 oder so Jahren ist so was immer wieder versucht worden.  Sobald aber so was wie Erfolg zu sehen war, wurde wieder gespart und sogar die Zinsen angehoben.  All das obwohl das eigentliche Beschaeftigungsproblem und die Deflation noch nicht geloest wurden.

Ueberhaut, Alarm zu schlagen, weil evtl. etwas mehr Inflation zu sehen oder zu erwarten ist ist uebertrieben.  Auswirkungen sind nicht fuer alle gleich.  Banken, oder Geldverleiher, sitzen sicher auf niedrig verzinslichen, laengerfristigen Forderungen.  Selbst finanzieren sie sich allerdings eher durch kurzfristige Verbindlichkeiten.  Steigen die kurzfristigen Zinsen kann es sogar zu grossen Verlusten kommen. 

Die steigenden (kurzfristigen) Zinsen kommen aber erst wenn die Konjunktur wieder anzieht.  Also habe wir dieser Tage einen leichten Konflikt.

Aber eigentlich muss man fragen: Es hat schon 20 Jahre nichts konventionelles funktioniert, warum sollen wir so weiter machen?  Was ist die groessere Katastrophe? 

Warten wir mal ab.  Angeblich ist Abe ein nationalistisches Arschloch, aber in diesem Fall hat er eher recht as Marc Beise.

 

 

May 29, 2013 | Permalink | Comments (0)

Nein, Sparen ist volkswirtschaftlich kein guter Plan

Wenn man sie noch hat will man sich die Haare einzeln aus rupfen wenn man so was liest:

Rein volkswirtschaftlich gesehen, ist es zwar ein kluger Plan, zunächst Schulden abzubauen und zu reformieren, um danach auf einem wirtschaftlich gesunden Fundament zu wachsen.

Cerstin Gammelin sollte ein wenig VWl lernen.  Ich hab an der Freien Uni in Berlin das ganze bei Bernd Lucke zu ersten Mal gehoert, und bei Brad Delong in Berkeley mehr ueber die Weltwirtschaftskrise gehoert.  Die wird ja hier eher als griechische Tragoedie behandelt: passiert halt. 

Und da sollte man sich nicht wundern, dass so was passiert:

Das Problem ist nur, dass dieser Plan in der Praxis bisher nicht funktioniert hat. EU-Kommissionschef José Manuel Barroso liegt also nicht falsch, wenn er eingesteht, dass ein politisches Konzept noch so richtig sein kann - wenn es die Bürger mangels Erfolgs nicht akzeptieren, ist es nicht durchsetzbar.

Also, noch mal: die VWL sacht das kontraktionaere Fiskalpolitik kontraktionaer ist.  Sparen fuehrt zu schwaecherem Wachstum (oder sogar Rezession).  Und das hat sich in der Praxis gezeigt.  Der schlechte Plan war halt schlecht.  Und das ist so eben auch vorausgesagt worden.

Jetzt muessen wir unter anderem noch den Westerwelle aus dem Amt treiben.  Und bloss den Steinbrueck nicht waehlen.  "Krasser Keynsianismus" soll sich raechen.

April 23, 2013 | Permalink | Comments (0)

Was ist nur aus den Sozialdemokraten geworden?

Wolfgang Muenchau ruft zur Erneuerung der Sozialdemokratie auf.  Er scheint mir auch der einzige Deutsche zu sein, der in den deutschen Medien eine wirkliche Alternative bietet und auch die Moeglichkeit bekommt. 

Unter anderem kennt er die Wirtschaftsgeschichte der Weltwirtschaftskrise:

Mich überrascht ebenfalls nicht, dass die Konservativen in Deutschland und anderswo eine solche Politik befürworten. Die Zentrumspartei, die Vorgängerin der heutigen Christdemokraten, unterstützte die Deflations- und Sparpolitik Heinrich Brünings mit Begeisterung. Die heutigen Konservativen haben die frühen dreißiger Jahre aus ihrer Gedankenwelt verbannt. Sie haben nichts gelernt und nichts vergessen.

Komischer Weise hat Deutschland aus der Weltwirtschaftskrise wenig gelernt.  Paul Krugman schreibt ueber das Phaenomaen, dass alle Sehr Ernsten Leute(Very Serious People im englischen Original) die Deflationspolitik unterstuetzen und so die Krise verlaengern.  Dass Konservative das damals wie heute tun, vermutlich weil sie gerne Moralisieren, ist schon verstaendlich. 

Doch Sozialdemokraten sollten andere Instinkte haben.  Tatsaechlich hat die SPD so etwas wie eine analytische and wirtschaftspolitische Tradition:

Die Sozialdemokraten der siebziger Jahre hatten aber unter dem Einfluss ihres ehemaligen Wirtschaftsministers Karl Schiller einen viel natürlicheren Instinkt für derartige Analysen und Argumente. Ihre Nachfolger haben diesen Instinkt verloren.

Spaetestens als Peer Steinbrueck die Massnahmen von Labor in England als "krassen Keynsianismus" bezeichnet hatte wussten wir wie kleingeistig und and konservativ die SPD geworden ist.  (Ich wuerde die Geschichte um Lafontaine als ersten klaren Beweis anfuehren.)

Da die deutschen Sozialdemokraten nicht fuehren koennen und die konservativen Politiken unterstuetzen, ist Europa entweder zu einer permanenten Krise verdammt, oder als (mehr oder weniger) politische Gemeinschaft am Ende.

April 06, 2013 | Permalink | Comments (0)

Das Geld verwirrt Journalisten

 

Geld, und Geldpolitik, ist ein unheimlich schweres Thema.  Wer aber ueber Geldpolitik schreibt, sollte doch ein paar Tatsachen kennen, Zusammhaenge erlaeutern, oder zumindest nicht schreiben als ob man was weiss, wenn das ganze in einem Wortsalat endet.

Markus Zydra schreibt z.B. in der Sueddeutschen ueber Japan.  Er scheint zu wissen, dass es da schon lange eher Deflation als Inflation gibt, das Wachstum seit 1990 nicht beeindruckend ist, und das die Geldmenge verdoppelt werden soll. 

Es scheint auch, dass er den Zusammenhang von Deflation und schlechtem Wachstum erahnt:

Japan leidet unter einer Deflation, das hemmt das Wirtschaftswachstum.

Der Rest scheint aber mehr Verwirrung als Verstaendnis preizugeben.  Allerdings hat Herr Zydra versprochen Japans Geldpolitik zu erklaeren:

Die SZ beantwortet die wichtigsten Fragen.

Oder die Anwort "weiss ich nicht" ist darin eingeschlossen. 

Der japanische Staat hat Verbindlichkeiten in Höhe von 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts

Ja, und die Haelfte ist ohnehin schon von der Zentralbank aufgekauft.  Und Japan kann sich Geld zu 0.5% ueber 10 Jahre leihen.  Schon lange um die 1%.  Fuer 10 Jahre!  Die spinnen die Japaner!

Und die wollen mehr Inflation:

bis 2015 soll die Teuerung auf zwei Prozent ansteigen.  Dazu ist vor allem ein schwacher Yen nötig

Wirklich?  Stimmt zwar, dass ein schwacher Yen Importe teurer machen wuerde und damit zum hoeheren Preisniveau beitragen sollte.  Aber die Japaner handeln nicht ganz so viel.  Wesentlich weniger als der Deutsche.  Der (langfristige) Trend des Wechselkurses richtet sich nach dem Unterschied des Preisniveaus, d.h. dem Unterschied in der Inflation.  Ganz so einfach ist es nicht, aber eigentlich sollten Preise von Guetern ueberall gleich sein.  Wenn sie's nicht sind importiert/exportiert man so lang, bis sie es sind.  Wenn also ein Ding heute 100 Euro und 10.000 Yen, kostet 1 Euro 100 Yen.  In zwei Jahren kostet das Ding 150 Euro, aber 30.000 Yen kostet, dann kostet 1 Euro 200 Yen.  Warum aber Verdopplung in 2 Jahren?  Quantitaetsgleichung:

 

\text{Geldmenge} \cdot \text{ Umlaufgeschwindigkeit } = \text{ Preisniveau } \cdot \text{Transaktionen }

 Doppelte Geldmenge bedeutet also doppeltes Preisniveau.  Natuerlich nicht.  Aber die japanische Zentralbank hat schon ein paar Versuche gemacht:

Und immernoch Deflation.  Und schwaches Wachstum.  Und sollte die Inflation groesser sein als erwartet?  Das geraet so einfach ausser Kontrolle?

dass man die Inflation, wenn sie denn durch die boomende Wirtschaft in Gang kommt, nicht mehr kontrollieren kann. Zwar könnte Japan das viele Geld aus der Wirtschaft wieder abschöpfen, doch würde dann das Wachstum sinken.

Ei, die Wirtschaft boomt und man kann dann nicht dagegen steuern...  Mag sein, dass es keiner will, aber das Problem ist, dass man statt garantiert schwachem Wachstum eine boomende Wirtschaft etwas weniger boomend machen muss?  Das ist sicher ein Risiko, dass keiner eingehen will...

April 05, 2013 | Permalink | Comments (0)

Hartes Geld ist in der Krise schlecht

Barry Ritholtz hat folgendes gepostet:

Je frueher ein Land in der Weltwirtschaftskrise den Goldstandard verliess, umso schneller hatte sich die Wirtschaft wieder erholt.  Vielleicht sollte man "Autobahn gebaut" in einem anderen Zusammenhang diskutieren.

March 28, 2013 | Permalink | Comments (0)

Haette keiner vorhersagen koennen: Gesundheit leidet unter Sparpolitik.

Ueberraschung!  Die Bevoelkerungen der Laender Europas, die am staerksten sparen haben Schwierigleiten mit der Gesundheitsversorgung:

Die Autoren des Gutachtens, das jetzt in einem Dossier des renommierten Medizinjournals "The Lancet" erschienen ist, erheben schwere Vorwürfe gegen die Verantwortlichen: "Die wichtigste Botschaft unserer Untersuchung ist, dass die Regierungen in Europa und die Europäische Kommission die Auswirkungen auf die Gesundheit nicht berücksichtigt haben", sagte der Mediziner Martin McKee, einer der Hauptautoren, in einer Pressekonferenz. Das von Politikern vorgeschobene Argument, die erhobenen Daten seien unzureichend, erinnere ihn "schon fast an die Tabakindustrie."

Wie man ab und zu liest gibt es Probleme mit (Rechts-) Radikalen in den Laendern mit starker Sparpolitik (Ungarn, Griechenland, und die recht stetige Sparpolitik im Zuge der Wiedervereinigung hat sicher die Radikalen in Deutschland auch gestaerkt). 

Ich will hier nicht von den wirtschaftlichen Konsequenzen ablenken (und die sind im Zusammenhang mit dem Euro ausschliesslich negativ), aber die desastroese Politik in Europa hat tragische Auswirkungen auf die Leben der Buerger.

 

March 27, 2013 | Permalink | Comments (0)

Oder GB einfach ignorieren

Wolfgang Muenchau schrieb erst fuer the Financial Times, die inzwischen wohl das beste Wirtschaftsblatt der Welt ist (keine Ahnung von FT Deutschland).  Vor einiger Zeit habe ich ihn im Spiegel Online gelesen und mich sehr gefreut.

Er sagt, dass GB eh schon aus der EU ist und man sich da nicht weiter einmischen braucht. 

Keine schlechte Meinung, aber ich hatte von ihm zumindest erwartet, dass er auch sagt, dass das fuer die Briten keine negativen Konsequenzen hat.

Nebenbei erwaehnt er 1992 und dass die Bundesbank das Pfund nicht so stark gestuetzt hatte wie den Franc.  Was dabei verloren geht in dieser Geschichte, ist, dass GB durch die Abkopplung von Europa durchaus besser da stand als der Rest Europas.  Die 90er waren nicht besonders gut in Europa, und der Euro hat nur zum  Boom in den PIIGS geholfen.

January 24, 2013 | Permalink | Comments (0)

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